Die erste Studie, auf die wir uns beziehen, wurde 2011 vom "Journal of Water and Health" (Zeitschrift für Wasser und Gesundheit).
|
So wird sie betitelt:
"Long-term study of migration of volatile organic compounds from cross-linked polyethylene (PEX) pipes and effects on drinking water quality".
"Langzeitstudie über die in vernetzten Polyethylen (PEX)-Rohren vorkommende Migration flüchtiger organischer Verbindungen und ihre Auswirkungen auf die Trinkwasserqualität".
Link zur Website.
Link zur Studie als PDF.
Ziel der Studie war es, die Migration bestimmter flüchtiger organischer Verbindungen zu untersuchen, die aus unterschiedlichen Methoden hergestellten PEX-Rohren in unser tägliches Trinkwasser gelangen.
Dies sind zwei der potenziell gesundheitsgefährdenden Stoffe, die im Wasser gefunden wurden:
- 2,4-di-tert-butyl phenol;
- methyl tert-butyl ether (MTBE).
In der folgenden Tabelle finden Sie die gesamte Liste der Schadstoffe und die möglichen Risiken für unsere Gesundheit.

Die zweite und jüngere Studie (2016) wurde in den Vereinigten Staaten von "AMERICAN WATER WORKS ASSOCIATION" veröffentlicht:
"PEX and PP Water Pipes: Assimilable Carbon, Chemicals, and Odors".
"PEX- und PP-Wasserrohre: Assimilierbarer Kohlenstoff, Chemikalien und Gerüche".
|
Link zur Studie als PDF.
Es wurden elf auf dem Markt erhältliche Kunststoffrohrmarken, darunter Rohre aus Polypropylen (PP) und vernetzten Polyethylen (PEX), analysiert.
Drei PEX-Rohre haben den festgelegten Tagesgrenzwert an AOC (assimilierbarer organischer Kohlenstoff) überschritten: eine Maßeinheit, die in direkten Bezug zur Menge des sich den Rohren ablagernden Biofilms steht.
Biofilm ist die organische Substanz, die für das Wachstum von Bakterien verantwortlich ist.
Aus vielen Studien wissen wir mittlerweile, dass Kunststoffrohre (im Vergleich zu denen aus Kupfer und Edelstahl) anfälliger für das Wachstum und die Vermehrung von bakteriellen Substanzen, wie z.B. Legionellen, sind.
|
Es wurden auch flüchtige und halbflüchtige organische Verbindungen gefunden. Einige sehr gefährliche Stoffe, MTBE und ETBE, wurden als die für die Verbreitung einiger unangenehmer Gerüche im aus diesen Rohren kommenden Wasser verantwortlichen Stoffe identifiziert.

Schädliche chemische Substanzen in den Kunststoffrohren und ihre Auswirkungen auf unsere Gesundheit
Die folgende Tabelle enthält einige der gefährlichsten Stoffe, die in den Wasserrohren der beiden Studien gefunden wurden.
Im durch Kunststoffrohre transportierten Wasser enthaltene schädliche Chemikalien.
|
Chemikalien
(auf Englisch) |
Art |
Gesundheitsschäden |
Ethyl tert-butyl-ether (ETBE) |
Chemische Verbindung, die den Vernetzungsprozess von PEX betrifft |
Eine übermäßige Aussetzung kann Husten, Atemnot, Schwindel, Depressionen des zentralen Nervensystems, Vergiftung und Kollaps verursachen. Kann die Augen und die Haut reizen. |
Cyclohexane |
Lösungsmittel |
Augenreizung, Bewusstlosigkeit, Schädigung des Nervensystems, Kopfschmerzen, Zittern, Krämpfe. |
Toluene |
Lösungsmittel |
Greift das zentrale Nervensystem, Augen, Haut, Atemwege, Leber und Nieren an. Es wurde bewiesen, dass das Einatmen von hohen Mengen an Toluol während der Schwangerschaft zur Geburt von Kindern mit geistiger Behinderung und Wachstumsproblemen führt. Die Aussetzung gegenüber Toluol kann zu einem spontanen Schwangerschaftabbruch führen. |
p-xylene
o-xylene |
Lösungsmittel |
Eine langfristige Aussetzung kann zu Kopfschmerzen, Reizbarkeit, Depression, Schlaflosigkeit, Unruhe, extremer Müdigkeit, Zittern, Konzentrationsschwierigkeiten und Kurzzeitgedächtnisstörungen führen. |
Pyridine |
Lösungsmittel |
Greift die Leber an, verursacht neurologische Effekte, Nierenschäden, Augen- und Hautreizungen. |
1,1,1,2-Tetrachloroethane |
Lösungsmittel |
Kurzfristig: Schläfrigkeit, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen.
Langfristig: Leberschäden, nachweisbar krebserregend.
Das Trinken großer Mengen von 1,1,2,2,2-Tetrachlorethan kann zu mühsamer Atmung, schwachem Puls, vermindertem Blutdruck und möglicher Ohnmacht führen. |
Methyl trichloroacetate |
Reaktionsmittel |
Haut- und Augenreizungen, Bewusstlosigkeit, Sehstörungen. |
Pentadecane |
Lösungsmittel |
Haut- und Augenreizungen. |
2,4-Di-tert-butylphenol |
Antioxidationsmittel |
Verursacht schwere Augenreizungen und Hautreizungen.
Gesundheitsschädlich beim Verschlucken, sehr giftig für Wasserorganismen, auch mit Langzeitauswirkungen.
Kann bei längerer oder wiederholter Aussetzung zu Nierenschäden führen. |
Hexadecane |
Lösungsmittel |
Reizt die Augen und die Haut, giftig beim Verschlucken großer Mengen. |
Heptadecane |
Lösungsmittel |
Reizt die Augen und die Haut, giftig beim Verschlucken großer Mengen. |
7,9-Di-tert-butyl-1-oxaspiro-(4,5)-deca-6,9-diene-2,8-dione |
Antioxidationsmittel |
Der menschliche Körper könnte es mit Östrogenen verwechseln: Auf diese Weise könnte es zur Entstehung bestimmter Krebsarten beitragen. |
Methyl (3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)propanoate |
Antioxidationsmittel
(Antioxidantionsmittel könnten bei der Herstellung von Pex eingesetzt werden, um die Beständigkeit gegen UV-Strahlen zu erhöhen.) |
Erkrankung der Atemwege, Pneumokoniose.
Es gibt unwiderlegbare Beweise dafür, dass diese Substanz selbst nach einmaliger Aussetzung unumkehrbare (wenn auch nicht tödliche) Mutationen verursacht. |
Bis(2-ethylhexyl) hexanedioate |
Weichmacher |
Keine Daten bezüglich Menschen verfügbar. Es gibt einige Hinweise auf Kanzerogenität bei Tieren. |
4-Octyl-N-(4-octylphenyl)-benzenamine |
Antioxidationsmittel |
Keine bekannte Wirkung bei Menschen. |
Triethyl citrate |
Weichmacher |
Keine bekannte Wirkung bei Menschen. |
Butyl-2-methoxyethyl-phthalate |
Weichmacher |
Es handelt sich um ein Phthalat:
Ein endokriner Disruptor, der die Produktion von Testosteron in den Hoden des Fötus verringert. Es reduziert die Ausprägung von steroidogenen Genen und damit auch die des mRNA.
Tierversuche haben gezeigt, dass diese Effekte die Reproduktionsentwicklung unterbrechen und eine Reihe von Fehlbildungen bei jungen Betroffenen verursachen können. |
Androst-5,16-diene-3.beta-ol |
Steroidhormon |
Beeinflusst die Gemütsstimmung der Menschen. |
p-cresol |
Chemischer Vermittler |
Wirkt auf der Ebene des Nervensystems, reizt die Haut und Schleimhäute, möglicher Krebserreger. |
1,3-Di-tert-butylbenzene |
Nachweisbares Nebenprodukt ionisierender Strahlungen |
Es stehen noch keine Daten zur Verfügung. |
Schlussfolgerungen
Diese beiden Studien haben bewiesen, wie einige Kunststoffrohre gefährliche Stoffe ins Trinkwasser abgeben können.
Ihre Gefährlichkeit ist natürlich abhängig von der täglich erlaubten Einnahmemenge. Sicherlich ist jeder Hersteller frei die Chemikalien und Methoden einzusetzen, die er bevorzugt um seine Kunststoffrohre herzustellen.
Wir wünschen uns nur etwas mehr Überwachung, sowohl von Seiten der Hersteller als auch der Zertifizierungsstellen.
|
|
|